Der Hund stammt vom Wolf ab
Die Wildform des Hundes ist der Wolf. Unsere heutigen zahlreichen Hunderassen sind durch Züchtung in den letzten Jahrtausenden aus dem Wolf entstanden. Hunde und Wölfe können sogar gemeinsame Nachkommen zeugen.
Auch die Art und Weise, wie sich Hunde verhalten und untereinander verständigen, hat ihren Ursprung in der Lebensweise und Verhalten des Wolfs.
Wölfe leben in einer Familiengruppe aus 5 bis 10 Tieren zusammen. So eine Gruppe wird Rudel genannt und besteht aus den Eltern und seinem Nachwuchs. Die Eltern führen das Rudel und die älteren Jungtiere leiten die jüngeren Jungtiere an. Das bestimmt die Rangordnung, also die Stellung der einzelnen Wölfe innerhalb des Rudels.
Wenn wir mit einem Hund zusammenleben, ist unsere Familie auch gleichzeitig das Rudel für unseren Hund. Wir übernehmen dabei die Rolle des Ranghöheren, indem wir den Hund anleiten und erziehen.
Der Hund „spricht“ mit dem ganzen Körper
Sind Hunde mit anderen Hunden oder uns Menschen zusammen, teilen sie sich auch über Körpersprache mit. So sagen die Haltung des gesamten Körpers, des Kopfes oder des Schwanzes viel darüber aus, wie es dem Hund gerade geht. Auch sein Gesichtsausdruck oder die Stellung der Ohren verraten seine Stimmung.
Ein aufrechter Körper, mit angehobenem Kopf und aufrecht nach vorne gestellten Ohren zeigen, dass der Hund aufmerksam, neugierig und selbstsicher ist. Ist die der Schwanz des Hundes entspannt, so fühlt sich das Tier wohl. Beginnt der Hund aus einer entspannten, friedlichen Situation mit dem Schwanz zu wedeln, so ist er neugierig und freut sich.
In anderen Situationen kann Schwanzwedeln auch bedeuten, dass der Hund aufgeregt oder angespannt ist. Zum Beispiel, wenn er am Zaun „seines Gartens“ entlangläuft und bellend dem Spaziergänger auf der anderen Zaunseite zu verstehen gibt, dass das sein Revier ist.
Wie bei den Wölfen werden auch unter Hunden Streitigkeiten oder Kämpfe vermieden, indem sich ein Tier als unterlegen oder rangnieder zu erkennen gibt. Bei der aktiven Unterwerfung werden die Ohren angelegt und der Schwanz Richtung Boden gezogen. Außerdem macht sich der Hund kleiner, indem er sich duckt. Nackenhaare und Haare am unteren Rücken sind vor Erregung gesträubt.
Noch stärker ist die Unterwerfung, wenn sich der Hund mit eingezogenem Schwanz und angewinkelten Beinen auf den Rücken legt und eine Vorderpfote wie ein bettelnder Welpe bewegt. Dabei wird das Gesicht vom Gegenüber abgewendet. Diese Haltung hemmt das stärkere oder überlegene Tier zuzubeißen.
Hunde können auch Angst haben. Duckt sich der Hund und zieht den Schwanz nach unten, ist er unsicher oder ängstlich. Dieses signalisieren auch seine angelegten Ohren und sein gesträubtes Fell. Der Hund kann in seiner Angst dann auch bellen und seine Zähne zeigen oder knurren. Hierdurch soll dem anderen Hund oder auch Menschen gedroht werden.
Wird die Angst zu groß, so macht sich der Hund ganz klein, indem er den Rücken krümmt, die Beine beugt, den Kopf duckt und sogar die Schwanzspitze Richtung Bauch zieht. Seine Ohren sind ganz stark an den Kopf gelegt und das Gesicht wird abgewendet. Er versucht durch diese Körperhaltung einen Angriff zu vermeiden.
Gibt es Streit und der Hund fühlt sich überlegen, so streckt er drohend den Hals und den Kopf weit nach vorne, blickt sein Gegenüber direkt und hält seinen Schwanz steif nach hinten oder oben gestreckt. Der Schwanz kann dabei vor Aufregung leicht zittern. Hals- und Rückenfell sind gesträubt und zeigen die Erregung. Der Hund zieht die Ober- und Unterlippe zurück, sodass die Zähne sichtbar werden. Außerdem droht er mit Knurren und gleichzeitigem Beben der Oberlippe. Ein selbstsicherer Hund hat den ganzen Körper aufgerichtet, die Ohren sind aufgestellt und zeigen nach vorne.